Die Kirche zu Dennin, ehemals Filia zu Iven, jetzt Spantekow
Seit einigen Jahren erfährt die Kirche zu Dennin besondere Beachtung. Bauhistorische Untersuchungen ergaben, dass diese Kirche viel älter ist, als in den üblichen Nachschlagewerken angegeben.
Dennin war bis ins 18. Jahrhundert hinein geteilt. Der südliche Teil des Dorfes gehörte zum Gut. Der nördliche Teil (Unterdorf) gehörte zum Klostergut Stolpe bzw. dem Amt Stolpe. Erst 1769 wurde der klösterliche Teil des Dorfes dem Amte Spantekow zuggeordnet. Die Denniner Kirche, im Unterdorf gelegen, ist vom Kloster Stolpe/Peene aus begründet worden. In späterer Zeit gehörte Dennin zur Pfarre Iven und ist Anfang der 70-er Jahre dem Pfarramt Spantekow zugeordnet worden.
An der Kirche kann man 3 größere Bauabschnitte feststellen: Ursprünglich befand sich eine kleine aus Backstein errichtete Kapelle an diesem Ort. Die vermauerten Steine sowie die glasierten Ziegel sind vermutlich von gleicher Art wie die, die in Anklam zum Bau der Marienkirche verwandt wurden. Setzt man diese Zeit als Errichtungszeitraum an, so ist diese Kirche im frühen 14. Jahrhundert errichtet worden.
Ein zweiter aus roten Backsteinen errichteter Bau schließt sich dem ersten an. Er ist vermutlich schon einige Jahrzehnte später errichtet worden. Im Inneren sind noch gut die Ansätze der ursprünglichen Gewölbe zu erkennen. Für die Region untypisch ist der Chorraum in einem 3/8 Schluss ausgeführt worden.
Gen Westen schließt sich dann der hölzerne Turm an. Die dafür verwandten Hölzer wurden dendrochronologisch bestimmt. Sie sind 1411 geschlagen worden. Somit gilt der Denniner Turm als einer der ältesten im Anklamer Raum. Im 17. Jahrhundert als auch in den 90-er Jahren des 20. Jahrhunderts fanden Sicherungsarbeiten statt. Früher war der Turm mit Holzschindeln gedeckt.
Die Kirche in ihrem heutigen Erscheinungsbild deutet darauf hin, dass sie im Zuge vergangener Kriege teilweise zerstört war und im barocken Stil wieder aufgebaut worden ist. Im Schiff wurde eine Holzbalkendecke eingezogen, die Fensteröffnungen wurden verkleinert und mit neuen Fenstern versehen, die 2016 restauriert werden konnten (Bleiverglasung aus grünem Waldglas). Zugleich wurde im 18. Jahrhundert eine Empore eingezogen.
Das West- und Nordportal sowie das Ostfenster wurden in den vergangenen Jahrhunderten vermauert; sind aber noch gut zu erkennen.
Bemerkenswert ist im Innern der Kanzelaltar, reich ausgestattet mit Rokokoelementen sowie die ehemalige Sakristei (Holzverkleidung links von dem Altar). Dort kann man die infolge der Innenputzsanierung (im Jahr 2008) entdeckte Aufbewahrungsnische der Vasa Sacra erkennen. Die Wangen des Altars tragen Akanthusschnitzereien und Voluten, als Bekrönung fungiert ein Pelikan, der seine Jungen mit seinem Herzblut tränkt.
Eine Orgel hat die Kirche nie besessen. Im Turm befindet sich eine Glocke aus dem Jahre 1717. Gegossen wurde sie von Michel Begun in Friedland. Darauf steht folgendes Wort: „Wenn dich diese Glocke ruft, dann denk an Gott und deine Gruft!“
Momentan bemüht sich die Kirchengemeinde, dass der während der Maul und Klauenseuche (in den 80-er Jahren des 20. Jahrhunderts) von Maurern aufgebrachte Putz entfernt werden kann. Die Fassaden sowie das Fundament bedürfen einer dringenden Sanierung.